Joseph Pick
Joseph Pick wurde Anfang 1813 in Pokoju (damals Carlsruhe, im Sterbeeintrag als Karlsruhe verzeichnet) in der Familie des Händlers Samuel und seiner Frau, deren Name unbekannt ist, geboren. Er heiratete Flora Glückmann, mit der er in Gleiwitz wohnte. Das Paar lebte mindestens seit 1837 am Ufer der Kłodnica.
Die Lebensgeschichte der Familie Pick in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts ist schwer nachzuvollziehen. Die früheste Erwähnung seiner Tätigkeit stammt aus dem Jahr 1860. Damals erschien in der lokalen Presse eine Anzeige, in der er mitteilte, dass er im Haus der Familie Czaika in der Ratiborerstraße (heute ul. Raciborska) wohnte und Aufträge als Steinmetz annahm. Diesem Beruf blieb er vermutlich bis zu seinem Lebensende treu.
Joseph signierte die von ihm gefertigten Grabsteine mit verschiedenen Varianten seines Namens: J. PICK, J. PICK GLEIWITZ, PICK GLEIWITZ oder PICK. Viele seiner Arbeiten waren Stelenobeliske aus schwarzem Granit, doch wurden im Atelier auch andere damals beliebte Gesteinsarten verwendet. Grabsteine mit seiner Signatur sind noch heute auf vielen oberschlesischen Friedhöfen zu finden.
Aus der Ehe von Joseph und Flora Glückmann stammten mindestens sieben Kinder:
- Friederike (geb. am 16.02.1837 in Gleiwitz, gest. am 16.02.1904 ebenda),
- Moritz (geb. im 06.1840, gest. am 26.09.1841 in Gleiwitz),
- Johanna (geb. am 20.03.1842 in Gleiwitz),
- Siegfried (geb. am 21.10.1843 in Gleiwitz, gest. am 11.10.1846 ebenda),
- Adolf (geb. am 11.04.1845 in Gleiwitz),
- Wilhelm (geb. am 06.04.1847 in Gleiwitz, gest. am 04.05.1849 ebenda),
- Max (geb. am 03.02.1852, gest. am 08.03.1929 in Gleiwitz).
Joseph Pick verstarb am 10. März 1904 in der Wohnung Kreidelstraße 13 (heute ul. Barlickiego 13). Besonderes Augenmerk verdienen zwei seiner Kinder – Friederike und Max.
- Friederike heiratete Moritz Knoche, Prokurist der Firma D. Schlesinger & Sohn. Sie zog in die Heimatstadt ihres Vaters – Pokoju. Ihre Freizeit widmete sie karitativen Tätigkeiten, unter anderem für eine jüdische Kinderklinik in Jastrzębie-Zdrój. Im Jahr 1892 wurde sie in Anerkennung ihres Engagements in den Kreis der sogenannten Ehrendamen aufgenommen.
- Max, vermutlich der jüngste Sohn der Familie Pick, arbeitete bereits zu Lebzeiten seines Vaters im Steinmetzbetrieb mit. Dies belegt die Signatur M. PICK auf dem Grab von Marie und Valentin Troplowitz, das um die 1880er Jahre auf dem alten jüdischen Friedhof errichtet wurde. Max’ Unterschriften, die seltener als die seines Vaters vorkommen, finden sich auf verschiedenen oberschlesischen Friedhöfen. Spätestens 1903 übernahm Max den Familienbetrieb, der sich damals in der Kreidelstraße 13 befand.