Virtuelle Ausstellung: „Czornŏ droga“

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Ligota erhielt seinen Namen von Kradziejow und wurde bis 1983 Ligota Kradziejowska genannt. Auf deutschen Karten sind Kradziejow und Ellguth von Gröling verzeichnet – so hieß Ligota damals. Die Familie Gröling besaß das Land, das von einer Czornŏ-Straße und einer Kastanienallee durchzogen wird, die das mondäne Schloss der Gröling-Nachfolger, der Welches, mit dem Gutshof in Ligota verbindet.

„Vor gut zehn Jahren fragte mich in Bayern ein älterer Herr, wo ich wohne“, erinnert sich Alexander Lubina, Autor der Ausstellung Czornŏ droga. „Ich antwortete, dass ich in Oberschlesien, in einem Dorf in der Nähe von Gliwice, wohne. Er wollte einen genaueren Ort wissen. Ich sagte, es sei ein so kleines Dorf, dass es niemand kenne: Ligota Łabędzka, früher Ligota Kradziejowska, noch früher Ellguth von Gröling, aber auf sehr alten Karten Ligota Kradziejowska. Dann schaute er mich ein wenig mitleidig an und sagte: „Mein Vater hat für den Grafen Weltschk gearbeitet. Ich bin früher von Łabędy zum Gutshaus in Ligota geritten, auf einem Weg, auf dem Kastanienbäume gepflanzt waren. Entlang des Flusses gab es Teiche“. Der ältere Herr war Herr Gottfried Anders, der in Eggenfelden in Niederbayern lebte“.

Mansfelds Armee marschierte 1626 den Schwarzen Weg entlang, denn an diesem Weg steht ein „Schwedenkreuz“, unter dem die Dänen, die sogenannten Schweden, oder vielleicht die Opfer der Lisowczycy begraben sind. Die Lisowczycy zogen durch die Gegend, Mansfelds Armee schlug ihr Lager in der Nähe auf, bevor die stolzen Jungfrauen und verheirateten Frauen von Gleiwitz die Stadt verteidigten, wie der weltberühmte Dichter Martin Opitz so schön beschreibt.

Das „Online-Museum“ präsentiert die Ausstellung „Czornŏ droga“, kuratiert von Alexander Lubina, einem Oberschlesier, Germanisten, Andragogiker, vereidigten Übersetzer und Mitbegründer des Vereins KTG Karasol. Die virtuelle Ausstellung wird u. a. von Fotografien, historischen und zeitgenössischen Karten aus den Staatsarchiven und Privatarchiven der Einwohner*innen von Ligota Łabędzka und der Umgebung begleitet. Es besteht aus drei thematischen Abschnitten, die eng miteinander verbunden sind. Im ersten Teil erfahren wir etwas über Ligota Łabędzka, das im Jahr 2022 den 725. Jahrestag seiner Gründung feierte. Aus diesem Anlass wurde unter anderem das Buch „Ligota 725“ herausgegeben und die Aktion „Großes aus Schlesien“ organisiert, bei der Bäume von Künstlern und Schöpfern gepflanzt wurden, die aus Schlesien stammten und die es wert waren, verfolgt zu werden. Der zweite Teil ist der „Czornŏ droga“, gewidmet – der Hauptfigur und Schwerpunkt der Ausstellung. Der Autor zeigt sie aus verschiedenen Perspektiven: kulturell, naturkundlich und poetisch. Im dritten Teil geht es um Geheimnisse der Ligota Łabędzka.

Die Ausstellung „Czornŏ droga“ ist nicht nur ein digitaler Fußabdruck im „Online-Museum“, sondern vor allem ein faszinierendes Ziel für eine kulturelle und natürliche Mikro-Expedition nach Oberschlesien.

Unbedingt empfehlenswert!

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